o.T.

37 x 28 cm

Tusche, Aquarell, Kreide und Buntstift auf Papier

ink, watercolour, chalk and coloured pencil on paper

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28 x 37 cm

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TOTENTANZ // Dance of Death

Vernissage: 01.09.2010, 18.00 Uhr im Zentrum für Jüdische Kultur ul. Meiselsa 17, 31-058 Krakow, Poland (http://www.judaica.pl)
Eröffnung: Dr. Joachim S. Russek, Direktor
Es spricht:
Dr. Uli Wunderlich, Präsidentin Europäische Totentanz-Vereinigung, Bamberg Renata Kopyto, Dom Norymberski, Krakau Kirsten Görres, Stiftung Bayerische Gedenkstätten, München

Zu dieser Ausstellung ist ein Katalog erschienen

Vernissage: 01.09.2010, 18.00 cmt in the center of Jewish culture ul Meiselsa 17, 31-058 Krakow, Poland (http://www.judaica.pl)
Opening: Dr. Joachim S. Russek, Director
Speakers:
Dr. Uli Wunderlich, President of the European Association of Dance of Death, Bamberg, Renata Kopyto, Dom Norymberski, Krakow and Kirsten Gorres from the
Bavarian Memorial Foundation, Munich

For this exhibition is a catalog published

 

 

 

Die Galerie Destillarta, Buchschwabacher Mühle präsentiert in Zusammenarbeit mit
Herrn Dr. Rusek, Stiftung Judaica - Zentrum für Jüdische Kultur
und mit Frau Renata Kopyto vom Nürnberger Haus in Krakau

61 Zeichnungen von Béla Faragó zum Thema "Totentanz".

Zusammen mit dem Kulturprogramm Bajit Hadasch - Begegnungen mit der jüdischen Kultur- stellt Béla Faragó den kollektiven Tod in seinen Zeichnungen dar. Dieses Programm wird seit 15 Jahren geboten. Es ist eine der wichtigsten Veranstaltung des Jahres; in diesem Jahr knüpft sie an den 65. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs an.
Frau Kirsten Görres, Referentin der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, wird in Vertretung des Stiftungsdirektors Karl Freller zusammen mit Abba Naor an der Eröffnung teilnehmen.

„Béla Faragó schildert mit zeichnerischen Mitteln, wie nah wir Lebenden dem Tode sind. Da tanzen Gerippepaare einen ekstatischen Tanz, einem ungarischen Csárdás gleich. Einige musizieren dabei. Der Künstler reiht sich mit einem solchen Sujet in eine Tradition ein, die in der Malerei um 1400 begann und im Westen Europas Verbreitung gefunden hat" (Dr. Claus Pese)

Diese Ausstellung wird als Wanderausstellung in weiteren Ländern, auch international, gezeigt werden.

Béla Faragó : „TOTENTANZ“

61 Zeichnungen von Béla Faragó, Tusche, Aquarell, Kreide und Buntstift auf Papier, 2010, 32,5 x 25 cm werden in einer Ausstellung in St. Sebald in Zusammenarbeit mit der Galerie Destillarta, Buchschwabacher Mühle zum Thema "Totentanz" präsentiert.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Kuratorin: Barbara Kreß, Galerie Destillarta.

"In der Regel denkt man bei Totentänzen an Bilderfolgen und Texte, in denen
der Knochenmann Vertreter aller gesellschaftlichen Schichten und
Altersstufen vom Diesseits ins Jenseits befördert. Fachleute wissen, dass
damit immer auch etwas ganz anderes gemeint war: Jahrhunderte lang wurde zu
Ehren der Verstorbenen mit Musik und Tanz gefeiert. Spätestens seit dem
Mittelalter glaubten die Hinterbliebenen, dass ihre Ahnen, die Gräber
verlassen, um es den Lebenden gleichzutun. Seither existieren scheinbar
unvereinbare Darstellungen nebeneinander: ausgelassene Gerippe – wie in der
1493 in Nürnberg veröffentlichten Weltchronik des Hartmann Schedel – oder
aber Unheil verkündende Werke, die das Publikum zu christlich-moralischem
Handeln auffordern.
Bei Béla Faragó tanzt der Tod wenigstens seit 2006. Damals zeigte das
Diözesanmuseum in Eichstätt 30 in kräftigen Farben lavierte Federzeichnungen
ohne Datum und Titel. Angefeuert von knöchernen Musikanten, traten die
Skelette paarweise auf. Sie waren fast ausnahmslos in Bewegung, mal
springend, zuweilen mit weit aufgerissenen Mündern tonlos laut, ausgelassen,
eher wohl vergnügt als aggressiv. Makabre Sterbeszenen, also Todgeweihte,
die der Sensenmann vom Diesseits ins Jenseits befördert, kamen nicht vor.
Die Arbeit nahmen ihm Menschen ab, genauer: gesichtslose Soldaten,
dargestellt als Beobachter, beim Bodenkampf, vor Geschützen stehend oder aus
Helikoptern stürmend. Sie machten Gefangene, warfen Bomben, hinterließen
brennende Ölfelder und Leichenhaufen.
In den jüngsten, ab September 2010 in Krakau vorgestellten Werken des 1958
im ungarischen Kiskunfelegyhaza geborenen, mit Unterbrechungen seit 1980 in
Nürnberg ansässigen Malers und Graphikers sieht man wiederum von einander
getrennt Gerippe und Kriegsszenen. Die Knochenmänner toben wie eh und je.
Ein Pärchen dreht seinem unsichtbaren Gegenüber eine "lange Nase". Bloß
einer steht still, ein Prachtkerl, der nach dem Vorbild "Heiliger Leiber"
eine goldglänzende römische Rüstung, einen Siegerkranz und als
Friedenszeichen Palmwedel trägt. Musikinstrumente sind nunmehr weit weniger
wichtig als in der ersten Graphikfolge. Nur einmal erschallen Langtrompeten,
deren ohrenbetäubender Lärm in der Bibel die Mauern der Stadt Jericho zum
Einstürzen bringt und die Verstorbenen am Ende der Zeiten aus den Gräbern
weckt".

© Text: Dr. Uli Wunderlich, Präsidentin der Europäischen Totentanz-Vereinigung e.V. in Bamberg.


Der Katalog zur Ausstellung wird in vier Sprachen erscheinen:

Die Autoren der Texte und ihre Übersetzungen:
Dr. Uli Wunderlich - Bamberg
Dr. Claus Pese - Nürnberg
Dr. Joachim S. Russek - Krakau
Karl Freller - Schwabach
Englische Übersetzung: Alexandre Klemm
Französische Übersetzung: Klaus Oelschlegel
Polnische Übersetzung: Renata Kopyto
Fotos: roccas GmbH - Frank Seiferlein
Layout: Katarzyna Godyn-Skoczylas - Krakau